Bei VW ist der Name Programm. Die Abkürzung steht für Volkswagen und zumindest in Deutschland handelt es sich um Fahrzeuge, die seit vielen Jahrzehnten die Zulassungsstatistiken in ihren Segmenten anführen. Dies gilt sowohl für den VW Polo als Kleinwagen als auch für den kompakten VW Golf, den Passat in der Mittelklasse sowie den Tiguan als kompaktes SUV. Die Liste ließe sich beliebig erweitern und so ist auch nicht verwunderlich, dass VW der weltgrößte Autobauer ist. Das Unternehmen existiert seit den 1930er Jahren und der Firmenstandort Wolfsburg wurde eigens für das Volkswagenwerk aus dem Boden gestampft. Teil der Volkswagengruppe ist nicht nur VW als Marke, sondern auch Audi, Porsche, Seat und ŠKODA sowie die Edelmarken Lamborghini, Bentley und Bugatti.
VW gestern und heute
Ein interessantes Detail in der Geschichte von VW ist die Firmengründung in Berlin. Im Jahr 1937 wurde die Gesellschaft zur Vorbereitung des Volkswagens mbH ins Leben gerufen und Ferdinand Porsche unter anderem mit dem Finden eines geeigneten Produktionsortes beauftragt. Dieser war das spätere Wolfsburg, das seinerzeit noch dünn besiedelt am Rand der bereits gebauten Reichsautobahn 2 (alias A2) zwischen Berlin und Hannover lag. Der Ort erwies sich aufgrund des vielen Platzes ebenso als günstig wie aufgrund der Lage an Mittelkanal und der Nähe zum Stahlstandort Salzgitter. Da die Ruine der Wolfsburg in der Nähe war, war dies seit 1945 der Name, zuvor sprach man von der „Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben“, einem heutigen Stadtteil.
Die Entwicklung bei VW verlief keineswegs geradlinig. Aufgrund des Zweiten Weltkriegs wurden zunächst Militärfahrzeuge gebaut. Die Briten, die in Niedersachsen die Nachkriegsverwaltung innehatten, aktivierten auch die Produktion ziviler Modelle, namentlich des Käfers. Auf Basis von Plänen aus den 1930er Jahren entwickelte sich eine Autolegende mit 21,5 Millionen verkauften Einheiten. Auch schon im Angebot war seinerzeit der Transporter alias Bulli, der als T1 im Jahr 1950 seinen Dienst antrat.
In die frühen Jahre fallen auch die Umfirmierung in Volkswagen AG und der Kauf von Audi und Auto Union. Allmählich kam VW in Fahrt und unterstrich seine Vormachtsstellung auf dem deutschen Markt spätestens zu Beginn der 1970er Jahre. Es erschienen nur innerhaln weniger Jahre der Passat (1972), Golf (1974), Polo (1975) und Scirocco (1974), die ein regelrechtes Kleeblatt des Erfolgs darstellen und darstellen. Beflügelt ging es in die 1980er Jahre, die zunehmende Kooperationen mit Seat und ŠKODA und schließlich deren Übernahme in den 1990er Jahren mit sich brachten. Einige Jahre später wurde auch Porsche in den Unternehmensverband integriert und ein Platz auf dem Treppchen der größten weltweiten Autobauer ergattert, der bis heute verteidigt wird.
VW und der Motorsport
Werbung im Motorsport? Die findet man bei VW so gut wie nicht. Das Unternehmen verzichtete in früheren Jahren nahezu vollständig auf Präsenz auf den Rennstrecken und lässt auch heute eher seinen Tochtermarken den Vortritt. Zwar existierte eine Weile eine Formel V für Nachwuchsfahrer und bei der Rallye Paris – Dakar des Jahres 1980 wurde überraschend gewonnen und doch lässt sich VW nicht als Motorsportmarke einstufen. Gelegentlich tauchen die Modelle allerdings bei Tourenwagenrennen auf und zeigen hier durchaus Qualitäten.
Innovationen und Erfindungen
Der Erfindungsreichtum von VW ist rekordverdächtig. Hinsichtlich der gehaltenen Patente kann kein Unternehmen den Wolfsburgern das Wasser reichen und auch die neuen Elektroautos gelten als regelrechte Speerspitzen. ID.3 oder auch ID.4 gelten als echte Stars und auch Techniken wie die aktive Zylinderabschaltung ACT bei Verbrennungsmotoren unterstreichen die Besonderheit der Fahrzeuge. Die „Automotive Innovations Awards“ werden von Volkswagen in nahezu jedem Jahr gewonnen.
Modellvielfalt bei VW
Früher gab es (fast) nur den Käfer – heute ist VW in allen Fahrzeugsegmenten beheimatet. Mit dem e-Up! wird sogar ein Kleinstwagen vorgestellt und darüber rangiert der VW Polo als Kleinwagen. Aufgrund der Größe und Nähe zum Golf spricht der Hersteller hier und da von „Sub-Kompaktklasse“, wobei die echte Kompaktklasse natürlich vom Golf definiert wird. Allein Begriffe wie „Golfklasse“ unterstreichen die Bedeutung dieses Modells. Selbiges lässt sich auch über den Passat sagen, der auch zu den zehn meistverkauften Autos der Welt gehört. Mit dem ID.3 bekommt der Golf einen regelrechten Nachfolger – nur als Elektroauto.
Weitere Modelle aus Wolfsburg sind der Transporter T6 sowie die vielen SUV und Crossover-Modelle wie der Tiguan und Touareg sowie T-Cross und T-Roc. Abgerundet wird die enorme Bandbreite durch den Tiguan Allspace, Sharan und Touran sowie Caddy, Amarok und Crafter.